Ich denke oft an Piroschka

Klassiker der 50er Jahre. Erzählt wird eine Romanze zwischen dem deutschen Studenten Andreas und der 17-jährigen ungarischen Stationsvorsteherstochter Piroschka Rácz im Sommer 1923. Der Roman, wurde - unter dem gleichnamigen Titel - mit Liselotte Pulver (Piroschka), Gustav Knuth (Istvan Rácz) und Gunnar Möller (Andreas) unter der Regie von Kurt Hoffmann verfilmt. Der Film war sehr erfolgreich und wird noch Jahrzehnte später im Fernsehen gezeigt. Zur Handlung im Einzelnen: Andreas, ein in die Jahre gekommener Schriftsteller, erinnert sich bei einer Zugfahrt an seine Jugendliebe in Ungarn: Als junger Mann fährt er 1923 als Austauschstudent nach Budapest. Er verliebt sich auf dem Schiff in eine hübsche deutsche Frau namens Greta, das "Rosinenmädchen" (so der Titel des Kapitels). Mit ihr und einem geigenden Zigeuner, der dem Paar unentwegt fiedelnd folgt, verbringt er die Nacht in Budapest. Doch er muss am nächsten Tag zu seiner "Ferienfamilie" in einen entlegenen Ort in der Puszta namens Hódmez?vásárhelykutasipuszta ( in deutsch etwa: Biberfeldmarktplatzbrunnenheide, den Ort gab es wirklich, er wurde 1950 in Székkutas umbenannt ) weiterfahren (sein Sitznachbar im Zug dorthin bezeichnet schon Hódmez?vásárhely als "hundsmiserables Saudorf"), und Greta muss an den Plattensee, wo sie ihr griechischer Verlobter ("Er hat einen Rosinengroßhandel in Athen" und ist Geschäftsfreund ihres Vaters) erwartet. Andreas lernt in der Puszta Piroschka, die 17-jährige Tochter des Stationsvorstehers István Rácz, kennen. Sie verbringen romantische Tage ("Kérem, Andi! Mach Signal!"), bis eine Karte von Greta eintrifft. Daraufhin beschließt er, zu Greta an den Plattensee zu fahren. Piroschka, die vom Inhalt der Karte durch ihre Mutter Bescheid weiß, beschließt, Andreas zu folgen, und bringt ihn in Siófok in eine prekäre Lage, als sie mit Greta und ihm zusammentrifft. Als Andreas endlich begreift, für wen sein Herz tatsächlich schlägt, ist es beinahe zu spät. Ein Happy End, wie sonst in Komödien üblich, gibt es für die beiden nicht, obwohl sie einander nachts am Bahndamm zärtlich begegnen, nachdem Piroschka den Zug, in dem Andreas abreist, fahrplanwidrig aufgehalten hat. Andreas muss trotzdem heimfahren. "Ich hatte ein Wiedersehen versprochen", erinnert sich Andreas dreißig Jahre später. Aber als er Piroschka zwei Jahre nach ihrem Zusammentreffen auf der Rückfahrt von einem Sommeraufenthalt in Siebenbürgen besuchen will, wird er in Kronstadt krank und fährt eine andere Strecke. So bleibt Piroschka für ihn "immer jung und süß, siebzehn Jahre..."

Handlungsorte

»Reisen ist die harmlosere Form der Utopie.«
Wolfgang Büscher

Buchdetails

Handlungsorte
Budapest, Hódmezövásárhely (Neumarkt an der Theiß), Székkutas, Balaton, Siófok, Brasov (Kronstadt)
Buchdaten
Titel: Ich denke oft an Piroschka
AutorIn: Hartung, Hugo
Kategorie: Roman / Erzählung von 1954
LeserIn: Günter H.
Eingabe: 23.11.2016


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