Salwàre oder Die Magdalena von Bozen

Der Roman, der etwa Anfang der 1930er-Jahre spielt, wird in einem Rückblick erzählt: Der Maler und Weltenbummler Thomas Stolperer erinnert sich im Gespräch mit dem namenlosen Ich-Erzähler an die Zeit, als er zu Gast bei seinem Freund Firmin Graf Stries dej Salwàre war. Dieser lebt gemeinsam mit seiner sehr bodenständigen Ehefrau, zwei Kindern, seiner blinden Mutter und seiner jüngeren Schwester Magdalena auf Schloss Salwàre in Südtirol. Firmin ist ein erfolgreicher Dramatiker, leidet jedoch gerade an einer Schreibblockade. Stolperer fühlt sich von der künstlerischen und geistigen Atmosphäre im Schloss angezogen und verspricht, den ganzen Sommer über zu bleiben. Man führt intellektuelle, bisweilen philosophische Gespräche und beschäftigt sich mit Musik. Thomas verliebt sich in Magdalena, wird aber von ihr abgewiesen. In ihr scheinen gewisse dämonische, animalische Züge vorhanden zu sein, die besonders zu Vollmond sichtbar werden. Später erzählt man ihm, eine Ahnin der Familie sei vor Jahrhunderten als Hexe verbrannt worden. Nun beginnt Thomas eine Beziehung mit der ladinischen Kellnerin eines nahen Berggasthofes, die ebenfalls Magdalena heißt, aber Mena oder Menega gerufen wird. Für ihn wird sie als Gegensatz zur Gräfin Magdalena immer wichtiger. Diese hat sich kurz zuvor mit ihrem italienischen Cousin Mario, einem überzeugten Faschisten, verlobt. Mario kommt ebenfalls ins Schloss zu Besuch, kann jedoch Magdalenas Verhalten auch nicht begreifen, fühlt sich von ihr zurückgewiesen und zweifelt an der Verlobung. Während eines Ausflugs an den Kalterer See beginnen die beiden einen heftigen Streit und lösen ihre Verlobung wieder, Mario reist ab. Daraufhin unternehmen der Graf und seine Schwester gemeinsam mit Stolperer eine Bergtour auf den Latemar. Firmin und Magdalena verunglücken dabei tödlich, nachdem sich Thomas kurz zuvor im Streit von ihnen getrennt hatte. Mena, die über ihren Bruder in eine Schmuggelaffäre verwickelt wurde, verschwindet; erst später erfährt Thomas, dass sie ein Kind von ihm erwartete. Noch einmal sucht er Mena in Bozen, kann sie jedoch nicht mehr finden und verlässt Südtirol.

Handlungsorte

»Heimat entdeckt man erst in der Fremde.«
Siegfried Lenz

Buchdetails

Handlungsorte
Bozen, Kalterer See (Lago di Caldaro), Latemar, Südtirol (allg.)
Buchdaten
Titel: Salwàre oder Die Magdalena von Bozen
Kategorie: Roman / Erzählung von 1936
LeserIn: Günter H.
Eingabe: 15.02.2016


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