Grenadierstraße

Die Originalausgabe erschien 1935 in Warschau in jiddischer Sprache, eine erste deutsche Ausgabe 2012. Es ist ein Roman über jüdische Lebenswelten in Berlin von 1900 bis 1920. In der Grenadierstraße (heute Almstadtstraße) wohnten viele "Ostjuden", sie war ein Zentrum der polnischen Juden, des "jüdischen Schtetl", mit vielen Geschäften in hebräischer oder jiddischer Sprache. Die Grenadierstraße wurde auch als "Ghetto mit offenen Toren" bezeichnet und bildete ein Gegenpol zu den schon lange in Berlin lebenden, liberalen Juden, die sich um weitgehende Assimilation bemühten. Sie empfanden die Ostjuden als wesensfremde Bedrohung ihrer gesellschaftlichen Anerkennung. KLAPPENTEXT: Ein zeitgenössischer Großstadtroman über das Berlin der frühen 1920er Jahre: Eine Geschichte voller Begegnungen zwischen Ost und West, erstmals aus dem Jiddischen übersetzt. Bahnhof Alexanderplatz: Ein bedeutender Rebbe aus Osteuropa trifft ein und wird von Hunderten Chassidim aus der Berliner Grenadierstraße begeistert empfangen. Der Protagonist, der deutsche Jude Johann Ketner, beobachtet diese Szene zufällig. Als Sohn eines wohlhabenden liberalen Bankiers ist Ketners Lebenswelt von Begegnungen unterschiedlichster Art geprägt: deutsche Burschenschaftler, jüdische Medizinstudenten aus Russland, Zionisten und Sozialisten, liberale und konservative deutsche Juden kreuzen seinen Weg ebenso wie orthodoxe Juden aus Osteuropa. Die Grenadierstraße, sinnbildlich für den Ort der Begegnungen zwischen Ost und West, ist mehrfach Schauplatz seines Lebenswegs, bis er letztlich dem Rebben folgt. Auf diesem Weg wird mehrfach die Perspektive des "Fremden" gebrochen, und so entfaltet sich in diesem Adolenszenzroman ein differenziertes Panorama jüdischen Lebens in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.

Handlungsorte

»Reisen ist die harmlosere Form der Utopie.«
Wolfgang Büscher

Buchdetails

Handlungsorte
Berlin
Buchdaten
Titel: Grenadierstraße
Kategorie: Roman / Erzählung von 1935
LeserIn: Günter H.
Eingabe: 05.11.2016


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