Wir sind Gefangene

Im Vorwort von 1965 zu seiner 1927 erstmals erschienenen Autobiographie der Jahre 1905 bis 1919 (bis zur Niederschlagung der zweiten Münchner Räterepublik) schreibt der 1895 in Berg am Starnberger See geborene Oskar Maria Graf „Dieses Buch ... war für meine ganze literarische Existenz von grundlegender Bedeutung. ... Das Buch erregte ein ungeheures Aufsehen, wurde in allen Kreisen heftig diskutiert, in der tonangebenden Tagespresse und den seriösen Zeitschriften einhellig bewundert, und in rascher Aufeinanderfolge erschienen englische, französische, spanische und russische Übersetzungen. ... Damit war ich gewissermaßen in allen Ehren aufgenommen in unsere große, ernsthafte Literatur, und nicht nur das! Aus „Wir sind Gefangene" hallt erstmalig und unüberhörbar der ingrimmige Entsetzensschrei der von Krieg, Nachkrieg und mißratener Revolution enttäuschten Jugend und klagt uns alle an!" Eine Jugend voller Prügel und Plackerei in der Familienbäckerei, der Wahnsinn (im wahrsten Sinne des Wortes) des Ersten Weltkriegs, erste kleine schriftstellerische Erfolge und eine ausschweifende Bohèmeexistenz, schließlich das blutige Nachkriegschaos in München – schonungslos, vor allem gegen sich selbst, und ehrlich liefert Graf ein packendes und spannendes Zeitdokument, mit dem er schlagartig berühmt wird. Ein äußerst saftiges Stück Literatur, das nicht nur satt, sondern Appetit auf mehr macht.

Handlungsorte

»Landschaft wird erst schön, wenn
Dichter sie beschreiben.«

Marcel Reich-Ranicki

Buchdetails

Handlungsorte
München, Berlin, Frankfurt am Main, Berg am Starnberger See, Locarno, Minusio, Brione sopra Minusio, Tschernjachowsk (Insterburg), Olecko (Treuburg), Kaunas, Brandenburg an der Havel, Haar,
Buchdaten
Titel: Wir sind Gefangene
Untertitel: Ein Bekenntnis
Kategorie: Erinnerungen / Tagebuch von 1927
LeserIn: Faun
Eingabe: 05.06.2022


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