Melodien

Helmut Krausser unternimmt den Versuch, eine Art Kombination aus „Der Name der Rose“ und „Das Parfum“ zu schaffen: Im 16. Jahrhundert kommt der italienische Alchimist und Scharlatan Castiglio auf die Idee, vollkommene Melodien zu komponieren, mit denen sich das Verhalten der Menschen manipulieren lässt. Im Jahr 1988 kommt der Münchner Fotograf Alban Täubner zufällig in Kontakt mit einem Mythosophen und einer Psychohistorikerin, die dem Geheimnis dieser Melodien auf der Spur sind, und gerät in ein aberwitziges Abenteuer... – Die Handlung wechselt ständig zwischen dem Jahr 1988 und der Spätrenaissance hin und her. Den Protagonisten des 16. Jahrhunderts werden Aussagen wie „Den Rest der Weiber haben sie flachgelegt – und nicht zu knapp!“ oder „Weil du ein dummes Arschloch bist!“ in den Mund gelegt. Auch sonst bewegt sich der Roman sprachlich eher im Bereich der Trivialliteratur. Das Buch erschien erstmals im Jahr 1993, zwanzig Jahre später hat K rausser den Roman überarbeitet und neu herausbringen lassen. Im Nachwort der Neufassung schreibt er dazu: „Das Werk wurde moderat gekürzt, einige Kapitel wurden umgeschrieben, etlicher Wortprotz, den man in jungen Jahren leider zu selten vermeidet, fiel heraus.“ Eine Kürzung um die Hälfte und grundlegende sprachliche Überarbeitung hätten den Roman vielleicht retten können, so aber muss sich der Leser leider eine unbefriedigende Qual von mehr als 800 Seiten antun.

Handlungsorte

»Bücher haben die Macht, einen ganz gewöhnlichen Ort mit der Aura des Besonderen zu umgeben.«
Paul Theroux

Buchdetails

Handlungsorte
Rom, München, Mirandola, Siena, Florenz, Dole, Brescia, Breno, Montichiari, Ravenna, Codigoro, Venedig, Gesualdo, Pavia, Ferrara, Andria, Parma
Buchdaten
Titel: Melodien
Kategorie: Roman / Erzählung von 2014
LeserIn: Faun
Eingabe: 21.08.2022


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