Das Geräusch einer Schnecke beim Essen
Vorerst konnte ich mir unter diesem Buch gar nichts vorstellen, weil ich nur den Titel las. Aber er ist schon bezeichnend für das gesamte Werk der Autorin. Hören, sehen, beobachten, ruhen, Langsamkeit, Geduld, Wissenschaft, Hoffnung, Krankheit. Elisabeth Tova Bailey wurde mit 34 Jahren während einer Europareise von einem mysteriösen, viralen und bakteriellen Virus befallen. Zurück in Neuengland, USA, verschlechtert sich ihr Zustand nach anfänglicher Besserung wieder und sie war ans Bett gefesselt und auf fremde Hilfe angewiesen. Eine Freundin brachte ihr ein Ackerveilchen mit einer kleinen Schnecke mit. Diese kleine Schnecke verhalf der Patientin, sich von ihrer Krankheit abzulenken. Von nun an beobachtete sie das Kriechtierchen sehr genau. Sie ließ sich Nachschlagwerke, Forschungsberichte und alles mögliche, was mit Schnecken in Zusammenhang stand, bringen, um es ihrer neuen Freundin (sie hatte dem Tier "Schnecke" als Kosenamen gegeben), so angenehm wie möglich zu machen. Die Schnecke erhielt ein Terrarium mit Moos und Blättern aus dem Wald und das benötigte natürlich frisches Wasser. Ebenso hatte das Tierchen Champignos als Lieblingsnahrung auserkoren. Bailey beobachtete die "Schnecke" Tag und Nacht. Sie schaute ihr beim Trinken des frischen Wassers zu, bewunderte die graziösen Bewegungen der Fühler, staunte über die Maserung und Farben des Schneckenhauses. Angeregt durch dieses Beobachten erweiterte sie ihr Wissen noch zusätzlich mit dem umfangreichen Nachschlags-Werk der Mollusken. Sie erfuhr, daß die Schnecke 2640 Zähnchen besitzt, daß sie ein Zwölftel ihres Körpergewichts an Wasser speichern kann, Wissenswertes über die Atmung, Verdauung, Liebesaffairen, Paarung, über die Entstehung des lebensnotwenigen Schleimes. Weiters, daß sich die Schnecke in einen Winterschlaf bzw. Tiefschlaf fallen lassen kann, wenn sie Trockenperioden überleben muß. Ich war erstaunt, fassungslos und begeistert über die Autorin, wie sie dieses Wissen über ihre "Schnecke" in ihr Leben bzw. ihre Krankheit eingebaut hat und dem Leser auf so wunderbar aufbereitete Weise näher bringen kann. Mit diesem Buch, das mit wenigen Seiten so einen intensiven Inhalt bietet, wurde die Schnecke für mich zu einer sehr interessanten Studie und ab jetzt sehe ich das Tierchen aus einem ganz anderen Blickwinkel. Das Büchlein wurde in Kapitel mit aussagekräftigen Zitaten von diversen Wissenschaftlern und Schriftstellern aufgeteilt, sodaß es sehr angenehm zum Blättern, Nachlesen und Nachdenken ist. Die Autorin konnte nach Genesung wieder ihrer Beschäftigung nachgehen.Handlungsorte
Top-Suchbegriffe der letzten 24 Stunden
Am Abgrund Blaublut Céline, Louis-Ferdinand Denk ich an Schelklingen Der Ketzer und das Mädchen Der Tag bricht an Die acht Frauen des Großvaters Die achte Sünde Die bösen Frauen Die Dornenvögel Die Dämonen. Nach der Chronik des Sektionsrates Geyrenhoff Die französische Braut Die Tabakstraße Die Wuchtbrumme kehrt zurück Die Wüstenkönigin Die Zimtläden und alle anderen Erzählungen Gotland Handlová Heßelmann, Andreas Isabelle Japan Inc. Keine Rückkehr Menschenjäger Michael Kohlhaas Nathan der weise Obsession, Ein Liebesfall Promijagd Rom Rom kann sehr heiß sein Siebenschön So auf Erden Steiner, Jörg Steinhöring Steinmaszl, Jürgen Süditalien (allg.) Südpfalz Südsee (allg.) Tavalara, Julia Tavistock Tegucigalpa Totenseelen Trier Unsere kleine Stadt Versteckerles Von Schiffen und Menschen Wachtmeister Studer Wie Mr. Rosenblum in England sein Glück fand Wilhelm tell Zürich, Anfang September Ägadische Inseln