Wesire und Konsuln

Hauptschauplatz ist Travnik in Bosnien in der Zeit von 1806 - 1814. Andric beschreibt die Gedanken und das Handeln der in und um die bosnische Stadt Travnik wohnenden bosnischen Muslime, Katholiken, Orthodoxen, Juden und Türken, sowie die der Konsuln und deren Mitarbeiter und Frauen. Andric zeigt weiterhin mit viel Einfühlsamkeit, teils auch ironisch und manchmal fast witzig auf, wie sehr die religiöse und kulturelle Verschiedenheit der Bewohner deren alltägliches Zusammenleben - leider meist negativ - beeinflussen. Die FAZ schrieb: "Der Roman ist eine Chronik des bosnischen Städtchens Travnik in den Jahren 1806 bis 1813, in einer Zeit also, in der das Land noch türkisch war, aber schon in die Machtausstrahlungen Österreichs, das an der Donau sitzt, und das napoleonische Frankreich, das die illyrischen Provinzen besetzt hält, hineingerät. Beide Mächte schicken einen Konsul in die kleine Stadt, die nun seltsame Jahre erlebt, die lange, nachdem der ganze machtpolitische Spuk verflogen ist, "die Jahre der Konsuln" genannt werden. Zwar werden die äußeren Ereignisse von Napoleons Glück und Ende bestimmt, aber alles ist fast ohne Kostüm; die historischen Ereignisse ragen wohl herein, aber aus ihnen werden keine epischen Elemente, Episoden oder Farben gezogen. Was die Erzählung ausmacht, das sind die Trübungen, Aufschwünge und Verwandlungen, die die "westlichen" Menschen in der unbegreiflichen halborientalischen Welt erfahren."

Handlungsorte

»Kein Schiff trägt uns besser
in ferne Länder als ein Buch.«

Emily Dickinson

Buchdetails

Handlungsorte
Travnik, Bosnien und Herzegovina (allg.), Lasva (Fluss)
Buchdaten
Titel: Wesire und Konsuln
AutorIn: Andric, Ivo
Kategorie: Roman / Erzählung von 1963
LeserIn: Günter H.
Eingabe: 13.04.2015


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