Sterben

Dieser erste Band eines ausufernden autobiographischen Projekts trägt im Original den Titel „Min Kamp" („Mein Kampf"): In der ersten Hälfte erzählt Knausgård von seiner Jugend, im zweiten Teil von Tod und Beerdigung seines Vaters. Knausgårds Schreiben kann man mit seiner Art Fußball zu spielen, die er in „Sterben" folgendermaßen beschreibt, vergleichen: „...am Vormittag hatte ich Training mit der 1. Mannschaft. Viele verstanden nicht, dass ich bei ihnen mitspielte. Ich war doch nicht besonders gut. [...] Ich war den Herbst über viel gelaufen und in so guter Form, dass man mich über 1500 Meter in die Schulmannschaft aufgenommen hatte [...]. Das war meine einzige Chance. Ich lief und lief. Bei jedem Lauf auf der Bahn lag ich an erster Stelle. Ich gab jedesmal alles. Als wir anschließend spielten, ging es so weiter, ich lief und lief, rannte jedem Ball hinterher, immer weiter, lief wie ein Irrer, und nach drei Trainingseinheiten in diesem Stil wusst e ich, dass es gut gelaufen war, und als ich die Nachricht von meiner Berufung erhielt, überraschte sie mich nicht. [...] Oh, ich wusste warum, weil ich rannte. Man musste nur rennen." Also Literatur als marathonartige Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten in einer schlichten, unoriginellen Sprache.

Handlungsorte

»Der beste Film ist immer noch der,
der im Kopf des Lesers abläuft.«

Carlos Ruiz Zafón

Buchdetails

Handlungsorte
Kristiansand, Bergen (NO), Malmö, Stockholm, Stavanger
Buchdaten
Titel: Sterben
Kategorie: Erinnerungen / Tagebuch von 2009
LeserIn: Faun
Eingabe: 15.11.2020


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