Uhr ohne Zeiger

„Der Tod bleibt sich immer gleich, doch jeder Mensch stirbt seinen eigenen Tod.“ So beginnt der letzte Roman „Clock Without Hands“ von Carson McCullers, der 1953 in einem Kaff in den Südstaaten spielt und in dem die Unabwendbarkeit des Todes, aber auch der allgegenwärtige Rassismus thematisiert werden: Der Drugstore-Besitzer J.T. Malone bekommt von seinem Arzt die Diagnose, dass er Leukämie hat und nicht mehr lange leben wird. „Er war ein Mann, der auf eine Uhr ohne Zeiger starrte.“ Die Zeit läuft auch für Malones Freund, den pensionierten und bereits etwas senilen Richter Clane ab. Ehemals sowohl Mitglied im Kongress als auch im Ku-Klux-Klan, träumt er von der guten alten Zeit, als es noch eine strikte Rassentrennung gab. Dies hält ihn aber nicht davon ab, den Mischling Sherman Pew als Privatsekretär zu beschäftigen. Sherman, ein Findling, hat zwar dunkle Haut, aber blaue Augen, so dass er sich einbildet, zu den Weißen zu gehören, obwohl er diese gleichzeitig abgrundtief hasst. Im Haus von Judge Clane wohnt auch dessen Enkel Jester, der mit wenig Begeisterung Jura studiert, sich zu Sherman hingezogen fühlt und die rassistischen Ideen seines Großvaters abstoßend findet. Die Beziehungen zwischen diesen Protagonisten basieren auf Missverständnissen, Irrtümern und Täuschungen. Als einige verborgene Wahrheiten schließlich ans Licht kommen, nehmen die Geschehnisse eine fatale Wendung und „Mit der Hitze kam Gewalt…“ Mindestens so großartig wie McCullers „The Heart is a Lonely Hunter“.

Handlungsorte

»Lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten.«
Jean Paul

Buchdetails

Handlungsorte
USA (allg.), Georgia (State), Baltimore, Macon (Georgia), Milan
Buchdaten
Titel: Uhr ohne Zeiger
Kategorie: Roman / Erzählung von 1961
LeserIn: Faun
Eingabe: 06.02.2022


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